27.10.2012 „Für viele Frommestraßen“ – Recht auf Stadt Demo um 5vor12

um 5vor12 geht es los in der frommestraße.
für den 1.11. hat die stadt lüneburg die räumung der frommestraße 4 angedroht, nachdem dieses jahr bereits die 5 geräumt wurde.
trotz eines gutachtens, dass die standsicherheit der nächsten 12 jahre bestätigt hat und für die kommenden 8 jahre unbedenklichkeit für das weiterbewohnen der häuser bescheinigt hat, wurde jetzt dem abrissantrag aus wirtschaftlichkeitsgründen des eigners jürgen sallier stattgegeben.
frommefilm
die bewohner*innen hatten sich mit einer erfolgreichen klage bereits gegen vorangegangene kündigungen erfolgreich zur wehr gesetzt in der hoffnung zumindest einen zeitlichen aufschub für weitere schritte erhalten. mit dem jetzt bevorstehenden abrissantrag hat sich jegliche aufschiebende wirkung erübrigt.

die angebotene alternative im stillgelegten, jetzt sich in sanierung befindlichen, anna-vogeley-heim in 1zimmerappartements unterzukommen ist in anbetracht der vermessen hohen mietpreise dort ein schlechter witz. insgesamt zeugt der zeitpunkt der entscheidung von wenig weitblick – mit bevorstehendem winter und arger wohnungsknappheit zum derzeitigen semesterstart in lüneburg.

der text des demoaufrufs:
Die Stadtentwicklungs- und Wohnraumpolitik in Lüneburg ist an vielen
Stellen unerträglich geworden. Bezahlbarer innenstadtnaher Wohnraum wird
seit Jahren planmäßig reduziert. Die schleichende Gentrifizierung wird
immer deutlicher sichtbar. Wohn- und Kulturprojekte wie Proberäume, der
Wagenplatz am Meisterweg oder die Musikscheule werden ersatzlos
gestrichen oder aus der Innenstadt verdrängt. Stattdessen entstehen
hochpreisige Wohnungen wir im Wohnpark am Wasserturm oder Büroräume wie
in der Fromme- und Bastionstraße.

In der Frommestraße wird aktuell besonders deutlich, wie brutal die
Stadt gemeinsam mit Investoren ihre Vorstellung einer profitorientierten
Stadtpolitik umsetzt. Unter dem Vorwand, Häuser als einsturzgefährdet zu
erklären, sollen kritische Stimmen im Viertel stumm gemacht werden und
der Verdrängung aus der Stadt Vorschub geleistet werden. Die größte
Gefährdung des Viertels geht seit 2007 aus der Zusammenarbeit von
Investor Sallier und der Stadt aus, die ohne Rücksicht auf Verluste ihre
Interessen durchdrücken wollen.
In einem intransparenten Verfahren werden Fakten verschleiert und die
Stadt weigert sich, der Öffentlickeit ihre Argumente vorzulegen.

Das lassen wir uns nicht länger bieten!
Für ein Recht auf Stadt – Für viele Frommestraßen!